Karotis-Revaskularisation
Karotisstenosen (Verengung der Halsschlagader) werden in über 90 % der Fälle durch Arteriosklerose verursacht. Sie äußert sich in einer Verhärtung und Verdickung, einem Elastizitätsverlust und der Verengung der arteriellen Gefäße. Risikofaktoren sind Hypertonie (Bluthochdruck), Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit), Rauchen und höheres Lebensalter. Seltener kommen Gefäßentzündungen der Halsgefäße oder eine nicht-entzündliche Verdickung der Arterienwand in Betracht.
In Deutschland erleiden rund 200.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. In ca. 15 % der Fälle ist hierfür eine Verengung oder ein Verschluss der Arteria Karotis interna (Halsschlagader) verantwortlich. In absoluten Zahlen sind dies etwa 30.000 Fälle pro Jahr. Bei sofortigem Behandlungsbeginn nach Erkenntniserlangung der Stenose der Halsschlagader kann das Schlaganfallrisiko deutlich gesenkt werden (S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extracraniellen Carotisstenose, Langfassung, 2. Auflage ─ 03. Februar 2020, AWMF-Registernummer: 004-028, S.12f).1)
Gegenstand des Verfahrens QS KAROTIS sind Eingriffe zur Verbesserung des Blutflusses an der Halsschlagader (Karotis-Revaskularisation). Erfasst werden sowohl offen-chirurgische als auch kathetergestützte Eingriffe.
Ziele des Verfahrens sind eine Verbesserung der Indikationsstellung, die Verringerung von Komplikationsraten während und nach den Eingriffen und die Verbesserung der Prozessqualität.
Das Verfahren QS KAROTIS dient der Beurteilung der stationär erbrachten Indexeingriffe. Belegärztlich durchgeführte Indexeingriffe werden dem Krankenhaus zugeordnet.
Das Verfahren wird länderbezogen und bezogen auf ein Kalenderjahr (Erfassungsjahr) durchgeführt.
Weiterführende Informationen zum Verfahren können der Homepage des IQTIG entnommen werden
https://iqtig.org/qs-verfahren/karot/
1) Quelle: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/004-028l_extracranielle-Carotisstenose-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-02_03.pdf (Zugriff: 11.01.2022)