Rundbrief Nr. 21/15
Qualitätsreport 2014 - Ergebnisse der gesetzlichen Qualitätssicherung im Krankenhausbereich
Sehr geehrte Damen und Herren,
das AQUA-Institut hat am 5. Oktober 2015 den Qualitätsreport 2014, in dem die Ergebnisse der Qualitätssicherung im Krankenhausbereich vorgestellt und deren Bedeutung kommentiert werden, veröffentlicht.
Im Erfassungsjahr 2014 lieferten bundesweit 1557 Krankenhäuser insgesamt rund 3,2 Mio. Datensätze, die sich auf 30 Leistungsbereiche mit 416 Qualitätsindikatoren verteilen. Von den 416 Indikatoren haben sich die Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr bei 65 verbessert, so konnte z.B. im Bereich der „Ambulant erworbene Pneumonie“ bei 12 der 17 Indikatoren eine positive Entwicklung verzeichnet werden. Bei lediglich 14 Indikatoren wurde eine Verschlechterung der Ergebnisse festgestellt. 330 Indikatoren blieben unverändert und zu 7 konnte keine Aussage getroffen werden, da sie z. B. zum ersten Mal erhoben wurden
Allerdings zeigen die Auswertungen auch, dass es vereinzelt Behandlungen und Eingriffe gibt, bei denen aus Sicht der Bundesfachgruppen Verbesserungen nötig sind. Die Bundesfachgruppen setzen sich aus Experten zusammen, die das AQUA-Institut bei der externen stationären Qualitätssicherung beratend begleiten. Bei sechs Indikatoren erkannten die Bundesfachgruppen einen sog. besonderen Handlungsbedarf, weil die Ergebnisse z. B. nicht den geltenden medizinischen Leitlinien entsprechen. Vier dieser sechs Indikatoren beziehen sich auf die Indikationsstellung im Zusammenhang von Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie bei der Aortenklappenchirurgie.
In den Leistungsbereichen Geburtshilfe und Neonatologie wird die Versorgungssituation als gut bzw. sehr gut eingeschätzt, allerdings wird die ungenügende Anwesenheit von Pädiatern bei Frühgeburten bemängelt. Die Bundesfachgruppe vermutet aufgrund der Ergebnisse weiterhin Strukturprobleme und eine fehlende Regionalisierung. Für Hamburg kann festgestellt werden, dass das Ergebnis von 97,53 % deutlich über dem geforderten Referenzbereich von 90 % liegt.
Auch im Leistungsbereich Mamachirurgie wird die Versorgung insgesamt positiv bewertet, dennoch wird bei der „Lymphknotenentnahme bei DCIS und brusterhaltender Therapie“ von der Bundesfachgruppe ein besonderer Handlungsbedarf gesehen. Trotz erneuter Abnahme des Wertes auf Bundesebene (2012 = 18,13 Prozent; 2013 = 15,98 Prozent; 2014 = 14,07 Prozent) wird die Empfehlung der entsprechenden S3-Leitlinie mit kleiner 5 Prozent nach wie vor deutlich überschritten. Der gemessene Wert für Hamburg liegt hier bei hervorragenden 0,00 %.
Der Qualitätsreport bildet die Ergebnisse aller Krankenhäuser ab, ohne Nennung einzelner Häuser. Der Report wurde im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erstellt.
Die PDF-Version kann ab sofort auf der von AQUA betreuten Internetseite www.sqg.de heruntergeladen werden oder in gedruckter Version kostenfrei bestellt werden.
Link zum Qualitätsreport:
https://www.sqg.de/ergebnisse/qualitaetsreport/qr_2014/qr2014.html
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Hohnhold
Leiter der Landesgeschäftsstelle